Gute Vorsätze / Gewohnheiten ändern?
Gute Vorsätze -zum Jahresanfang, am Geburtstag oder nach einer Lebenskrise- sind schnell gefasst, scheitern aber meistens ebenso schnell an der Umsetzung: Dabei wissen wir genau, was uns gut täte: Gesünder zu essen, Sport zu machen oder sich als Paar mehr Zeit zu nehmen.
Genau hier kommt die von dem Verhaltensforscher B. J. Fogg entdeckte „Tiny-Habits-Methode“ (Kleine Schritte – große Wirkung) ins Spiel. Was es damit auf sich hat?
Ganz einfach: Fogg hat herausgefunden, dass Verhaltensänderungen am ehesten in kleinen Schritten funktionieren. Deshalb beruht seine Methode nicht auf eisernem Willen oder Selbstdisziplin, sondern auf der „Wenn-Dann-Formel“. Wenn ich den Rechner hochfahre, trinke ich einen großen Schluck Wasser. Wenn ich auf Toilette war, mache ich zwei Liegestütze. Wenn ich zu Abend gegessen habe, lese ich zwei Seiten in einem Buch oder nehme ich mir einige Minuten Zeit, um zur Ruhe zu kommen und den Tag in Dankbarkeit abzuschließen.
Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der guten Vorsätze:
- Beginnen Sie mit kleinen Veränderungen, die Ihnen wirklich wichtig sind.
- Überlegen Sie sich, wie Sie diese neue Gewohnheit idealerweise mit einer bereits existierenden Routine kombinieren können. Wenn ich abends aus dem Bad komme, packe ich die Sporttasche für den nächsten Tag.
- Loben Sie sich selbst dafür, dass Sie diese neue Gewohnheit leben. Das erzeugt ein positives Gefühl, motiviert und gibt Ihnen die Kraft die neue Gewohnheit schnell in Ihrem Alltag zu etablieren.
Bei größeren Veränderungen dauert es erfahrungsgemäß ein wenig länger bis sie zur Gewohnheit, zur Routine geworden ist.
Und ja, es wird auch (kleinere) Rückschläge geben. Doch statt die angestrebte Verhaltensänderung frustriert aufzugeben, analysieren Sie, was der Grund dafür war, verzeihen sich selbst und gehen ihr Ziel einfach am nächsten Tag erneut an.
Der Original-Artikel ist in der Süddeutschen Zeitung (Lars Reichardt) im Januar 2022 erschienen.
B.J. Fogg: Tiny Habits – „Kleine Schritte, große Wirkung“